Das Spiel ist aus

Innerer Monolog zum Thema Lebensbetrachtung

von  Shagreen

Gehe nicht über Los - ziehe nicht 4000 Euro ein.
Schau doch die Straßen an, die du hast. Du hast die Yorckstraße von früher, dann noch fast frisch die Dresdner Straße und dazwischen den Zeißigwald - ein zusammenhängendes Gebiet. Auf den beiden Straßen stehen Häuser, das eine Hotel auf der Dresdner ist kaum der Rede wert. Natürlich gehören dir die Objekte nicht, müssen sie auch nicht, wenn man nur darin wohnen will. Der Zeißigwald sollte so erhalten bleiben, ohne ihn für weitere Häuser zu roden. Außerdem befinden sich in der Gegend die Humboldt-Schule, das Fußballstation und die Psychiatrie, auch irgendwie zusammenhängende Einrichtungen - sie bedienen die gleiche Klientel, nur nicht gleichzeitig. Aber Lernen kann man in allen dreien, Fußballspielen auch und eine Therapie könnten sie auch alle anbieten. Zum Beispiel die Schule. Die diente im Ausnahmefall wie dem gegenwärtigen als Wahllokal für das versteinerte Demokratiegeschäft. Sinnvoller wäre doch, dass der Normalfall darin Einzug hält. Alle Bewohner der Straßen könnten sich darin einfinden, um ihre täglichen Dinge zu organisieren. Das Stadion könnte man für Auftritte für die ganze Stadt nutzen. Konzerte, Theaterspiele, Kino, ja auch Fußballspielen unter einem freien Himmel. Für die Psychiatrie würde es bald keine Verwendung mehr geben. Man könnte sie zu einem Stadtteiltreff umwidmen, auch um wieder alles zu planen und zu organisieren.
Also, auch wenn du keine Knete vom Staat, der Bank, kassierst, gehe nicht in das Gefängnis zurück, in das Hamsterrad mit seinen Hamsterkäufen. Du hast eine Freikarte. Spiele sie aus.


Anmerkung von Shagreen:

Laut Gottes Wort wird die Welt weiter ihre Runden auf dem Spielbrett drehen. Und für solche, die nicht mehr mitspielen wollen, wartet der Knast. Aber es gibt Schlimmeres.